Deutscher Planungsraum

Dienstag, 21.11.2023

Verkündung der DB-Vorzugsvariante: Es wird der Volltunnel

Am 20. November enthüllte die Deutsche Bahn erstmals in Heidenau ihre Wahl zur Vorzugsvariante der Neubaustrecke Dresden – Prag.

Nach zweieinhalb Jahren intensiver Planung und Abwägung verschiedener Kriterien, setzte sich die Volltunnelvariante gegenüber der Teiltunnelvariante erfolgreich durch. Der rund 30 Kilometer lange Tunnel verläuft durch das Erzgebirge und überzeugt in den gleichgestellten Bereichen Verkehr und Technik, Wirtschaftlichkeit und Umwelt. Darüber hinaus gilt die Variante als Favorit der Region, was Martin Dulig zufolge (Staatminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr des Freistaats Sachsen) erfreulicherweise zu einer größeren Zustimmung von Seiten der Bürger:innen führt.

Matthias Zimmer von der Landesdirektion Sachsen erklärt: „Ich freue mich sehr, dass das Ergebnis des Variantenvergleichs so zustande gekommen ist und möchte zwei Komplimente aussprechen. Einerseits ein Kompliment an die Bürgerinitiative „Basistunnel nach Prag“, die sich als Bürger:innen mit eigenen Varianten eingebracht haben und im weiteren Prozess sachlich und konstruktiv mitgewirkt haben. Es ist vorbildlich und sollte für andere Großprojekte Schule machen, wie es in Sachsen bei diesem Projekt gelungen ist, die Bürger:innen mitzunehmen und wie die Bürger:innen mitgewirkt haben. Das zweite Kompliment geht an die DB InfraGO AG, dafür dass sie sich darauf eingelassen haben und die (Laien-)Vorschläge aufgegriffen haben und selbst in eine planerische Variante weiterentwickelt haben. Die DB InfraGO AG hat Formate wie das Dialogforum oder die Arbeitsgruppen entwickelt, um die Bürger:innen mitgestalten zu lassen. Herzlichen Dank, ich freue mich sehr, dass hier heute die Vorzugsvariante vorgestellt wurde.“

Auf europäischer Ebene verwirklicht die internationale Neubaustrecke das Ziel der Starken Schiene. So betont Martin Walden (Konzernbevollmächtigter der DB für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen): „Es verbindet Nationen, schafft die Voraussetzung für mehr Personen- und Güterverkehr auf der Schiene und entlastet das Elbtal vom Bahnverkehr. Die Metropolen Dresden und Prag rücken zusammen und liegen dann nur noch etwa eine Stunde auseinander.“ Damit leistet die Neubaustrecke auch einen wichtigen Beitrag dazu, mehr Verkehr von der Straße auf die klimafreundliche Schiene zu verlagern und punktet zusätzlich als hochwassersichere Alternative. Zudem wird die Tschechische Republik in das mitteleuropäische Hochgeschwindigkeitsnetz eingebunden.

Bereits im Januar 2024 wird die Deutsche Bahn Bürgerdialoge in den Gemeinden veranstalten, damit Bürger:innen sich über das Projekt informieren können. Zur Jahresmitte reicht die Deutsche Bahn die Planungsunterlagen zur parlamentarischen Befassung im Deutschen Bundestag ein. Die Parlamentarier entscheiden voraussichtlich noch bis zum Ende der aktuellen Legislaturperiode über Umsetzung und Finanzierung der Vorzugsvariante.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, die Dialogmöglichkeit auf der interaktiven Karte zu nutzen und mit dem Projekt in den Austausch zu treten.

Präsentation zum 10. Dialogforum
Presseinformation zur Bekanntgabe der Vorzugsvariante

Visualisierung Tunnelportal Heidenau
10. Dialogforum zur Neubaustrecke Dresden – Prag am 20.11.2023 in Heidenau