Der Prozess

Von der Idee zum Bau

Die Planungen der Neubaustrecke Dresden – Prag haben begonnen. Wir, die DB InfraGO AG und Správa železnic, erarbeiten Schritt für Schritt die beste Lösung. Werfen Sie einen Blick auf den Planungsprozess.

Im Video erklären Ihnen unsere Ingenieur:innen, BIM-Planer:innen und Umwelt-Expert:innen die Planungsarbeiten zur Neubaustrecke Dresden – Prag. 

Video rund um die Planungsarbeiten zur Neubaustrecke Dresden – Prag.

Gemeinsamer Planungsbereich: zwei Hauptvarianten für den Erzgebirgstunnel

Der Abschnitt zwischen Heidenau und Ústí nad Labem ist unser gemeinsamer Planungsraum, hier arbeiten DB und Správa železnic gemeinsam am Streckenverlauf. In der Vorplanung haben wir zwei Hauptvarianten entwickelt. Eine Volltunnelvariante mit Überholbahnhof in Heidenau, einer Entwurfsgeschwindigkeit von 200 km/h und zwei- oder viergleisiger Einbindung vor dem Erzgebirgstunnel sowie eine Teiltunnelvariante mit Überholbahnhof in Goes, einer Endgeschwindigkeit von 160/200 km/h und der Talbrücke Seidwitztal.

Die Eisenbahnbetriebsuntersuchung (EBWU) hat gezeigt, dass eine Volltunnelvariante mit zweigleisiger Einbindung in den Tunnel eine optimale Betriebsqualität bietet. Daher wurde die Volltunnelvariante mit einer viergleisigen Einbindung in den Tunnel, die mit größeren Eingriffen in Schutzgüter verbunden wäre, nicht weiter verfolgt.

Der Variantenvergleich fand daher nun zwischen den beiden Varianten Teiltunnel und Volltunnel mit zweigleisiger Einbindung in den Tunnel statt. Der Kriterienkatalog wurde gemeinsam mit Teilnehmer:innen des Dialogforums erarbeitet. Die Themen Umwelt, Infrastruktur und Wirtschaftlichkeit werden darin zu je einem Drittel gewichtet. Auf Grundlage des Kriterienkatalogs fiel die Entscheidung für die Volltunnelvariante.

Mehr zur Vorzugsvariante

Michael Menschner, Teilprojektleiter des Abschnitts Dresden - Heidenau, steht am Whiteboard mit einer Karte des Projektgebiets. Er steht drei Personen gegenüber, die auf ihn und die Karte schauen.
Michael Menschner, Projektleiter des Abschnitts Dresden – Heidenau. DB InfraGO AG / Susann Holtorp

Überblick über die Meilensteine

Für die neue Bahnstrecke Prag – Dresden wurden folgende Meilensteine gesetzt bzw. bereits erreicht:

  • 2017 - 2020: Machbarkeitsstudien wurden durchgeführt.
  • Dezember 2019: DB AG und Správa železnic unterzeichnen den Planungsvertrag für die Neubaustrecke Dresden – Prag.
  • September 2021: Deutsche Bahn und das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) unterzeichnen eine Absichtserklärung für die Neubaustrecke Dresden – Prag.
  • Sommer 2022: Beginn der Fortschreibung der regionalen Raumordnungsdokumentation (Region Ústecký) – Verankerung des Korridors auf tschechischer Seite.
  • November 2022: Vorstellung von zwei Optionen (auf deutschem Gebiet) für den Eisenbahntunnel zwischen Heidenau und dem tschechischen Verkehrsknotenpunkt Ústí nad Labem.
  • Januar 2023: Fertigstellung des Infrastrukturkriterienkatalogs (deutsche Seite).
  • Ende 2024: Fertigstellung der Vorplanung für die Trasse und Einreichung der Vorzugsvariante beim Deutschen Bundestag.
  • Ende 2024: Beginn des Verfahrens zur Umweltverträglichkeitsprüfung auf tschechischer Seite für die ausgewählte Variante.
  • Sobald die Baugenehmigung erteilt ist, kann mit dem Bau begonnen werden.

Ein Genehmigungsverfahren für zwei Länder

Expert:innen aus beiden Ländern arbeiten bei diesem Projekt eng zusammen. Das Genehmigungsverfahren führt jedes der beiden Länder dennoch separat durch. Anfang 2024 wird das tschechische Baugesetz geändert, wodurch das Genehmigungsverfahren verkürzt und dem deutschen Verfahren angenähert wird.

Planungs- und Genehmigungsprozess in Deutschland und Tschechien

Grenzüberschreitende Ausschreibungen und Vergaben 

Im Dezember 2019 haben Správa železnic und die DB Netz AG sowie die DB Energie GmbH die Planungsvereinbarung zur Zusammenarbeit im gemeinsamen Planungsraum der Neubaustrecke Dresden – Prag abgeschlossen. Der gemeinsame Planungsraum verläuft vom Einbindepunkt in Heidenau durch das Herzstück des Projekts, den Erzgebirgstunnel, bis zum Ausbindepunkt an der tschechischen Grenze im Raum Chabařovice.

Im Mai 2020 und in überarbeiteter Form Ende August 2020 wurde eine erste gemeinsame Ausschreibung für die Projektleitung zwischen Heidenau und Ústí nad Labem veröffentlicht. Im Januar 2021 wurde der Auftrag im Rahmen eines europaweiten Vergabeverfahrens an eine Bietergemeinschaft „Projektsteuerung NBS Dresden – Prag“ unter der Leitung der Firmen Vössing Ingenieurgesellschaft mbH und Schüßler-Plan GmbH vergeben. Eine Arbeitsgemeinschaft mehrerer Büros unter dem Namen INGENIEURGEMEINSCHAFT PA2 Erzgebirgstunnel wurde zu den Hauptplaner:innen für die Phase LPH 1-2. Die Planer:innen nutzen die BIM-Methodik (Building Information Modelling), da die Entwürfe transparenter und besser zugänglich sind.

Ein Blick über die Schulter einer Frau, die eine Sicherheitsjacke trägt, zeigt, dass sie ein mobiles Gerät mit einem Eingabestift bedient. Auf dem Bildschirm sind die beiden Tunnelröhren eines Gleisabschnitts zu sehen.
DB AG / Patrick Kuschfeld