Innovative Technik für eine Zukunft auf Schienen: ETCS
Im Erzgebirgstunnel wird ETCS Level 2 ohne Signale geplant (ETCS = European Train Control System, deutsch: Europäisches Zugbeeinflussungssystem). Der Zug und die Strecke tauschen dabei laufend Daten über eine verschlüsselte Funkverbindung aus. An gelben Eurobalisen – einer Art elektronischer Kilometerstein im Gleis – bestimmen die Züge in regelmäßigen Abständen ihren genauen Standort. Mit Weg- und Geschwindigkeitssensoren, darunter Radumdrehungszähler und Radare, misst das Fahrzeug laufend den zurückgelegten Weg und seine Geschwindigkeit. Zusammen mit den von der Strecke übermittelten Daten, darunter der vor dem Zug freigehaltene Weg, errechnet der ETCS-Bordcomputer laufend unter anderem den freien Fahrweg vor dem Fahrzeug und die zulässige Geschwindigkeit.
Im Gegensatz zur althergebrachten konventionellen Signaltechnik, bei der Lichtpunkte an Signalen in einer Art Ampelsystem vergleichsweise einfache Informationen über höchstens zwei vor dem Zug liegende Abschnitte übermitteln, erhält der Triebfahrzeugführer mit ETCS Level 2 ein ungleich präziseres und laufend aktualisiertes Bild. Während mit konventioneller Leit- und Sicherungstechnik ein derartiger Abschnitt typischerweise mindestens einen Kilometer lang ist, kann er mit ETCS verkürzt werden. Damit können die Züge dichter aufeinander folgen.