Deutscher Planungsraum

Mittwoch, 21.07.2021

Neues Video von den Seismischen Untersuchungen in Börnersdorf – Erste Bohrkampagne abgeschlossen

Seit 2020 führte die Deutsche Bahn Erkundungsbohrungen im Untersuchungsraum Osterzgebirge für die Planungen der Neubaustrecke Dresden– Prag durch. Im Zuge der Erkundungsbohrungen werden auch geophysikalische Versuche, u.a. seismische Messungen, durchgeführt.

Seit 2020 führte die Deutsche Bahn Erkundungsbohrungen im Untersuchungsraum Osterzgebirge für die Planungen der Neubaustrecke Dresden– Prag durch.

Im Zuge der Erkundungsbohrungen werden auch geophysikalische Versuche, u.a. seismische Messungen, durchgeführt.

Bei seismischen Messungen  werden durch ein Fallgewicht oder ein Vibratorfahrzeug Erschütterungen in den Boden gebracht, die durch Geophone in Entfernungen bis zu mehreren hundert Metern wieder erfasst und ausgewertet werden. Dadurch ist es möglich, die Tiefe und die Lage von Gesteinsgrenzen oder von Störungen im Gestein zu ermitteln. Das ist gerade bei Tunnelbauten von erheblicher Bedeutung, um rechtzeitig Informationen zur genauen Position von Schwächezonen oder wasserführenden Bereichen zu erhalten.

Hierfür werden verkabelte Geophone ausgelegt und in die Bohrungen hinabgelassen, mit denen die Laufzeiten von Wellen und Schwingungen aufgenommen werden, die durch ein Fallgewicht – mitunter in mehreren hundert Metern Entfernung – im Boden erzeugt werden. (Andere Anregungsquellen sind Vibrationsfahrzeuge, Schussapparate oder Sprengungen.) Auf ihrem Weg durch den Untergrund erfahren die Wellen Brechungen und/oder Reflexionen, was zu Laufzeitunterschieden beim Eintreffen an den Geophonen führt und sich in typischen Reflexions- bzw. Refraktionsmustern darstellt, die in Rechnern erfasst werden.

Aus diesen Daten können Geophysiker Bereiche ableiten, in denen sich die Gesteinseigenschaften ändern, und in Verbindung mit Informationen zur lokalen Geologie Informationen zur Lage von Gesteinsgrenzen oder Störungen gewinnen. Diese Kenntnisse sind wichtig im Hinblick auf [sind wichtige Anhaltspunkte für] die endgültige Festlegung der Tunneltrasse, mögliche Probleme beim Bau eines Tunnels und wie man ihnen begegnen kann. Sie fließen mit vielen, in weiteren Untersuchungskampagnen noch zu gewinnenden Daten auch in die Modellierung für den zukünftigen Tunnel ein.

Nachdem die Versuche abgeschlossen wurden, sind die Bohrungen der 1. Bohrkampagne abgeschlossen. Insgesamt hat die DB im Untersuchungsraum Osterzgebirge ca. 2,5 km Gestein aus der Erde gezogen und wird bis Ende 2021 die Auswertung und mögliche Ableitungen für die weitere Planung treffen. Voraussichtlich Anfang 2022 startet dann die zweite Bohrkampagne, um die Erkenntnisse zu vertiefen und weitere Bereiche zu erkunden.