Gemeinsamer Planungsraum

Mittwoch, 16.03.2022

MDR berichtet über Entnahme von Bodenproben für die Planungen zur Neubaustrecke

So schön ist das Gestein des Osterzgebirges: Die Bohrungen bringen täglich Gesteinsproben in verschiedensten Farben zum Vorschein, die sogenannten Bohrkerne.

Wie schön das Gestein des Osterzgebirges ist, wird derzeit während der Erkundungsbohrungen der Neubaustrecke Dresden–Prag klar. Die Bohrungen bringen täglich Gesteinsproben in verschiedensten Farben zum Vorschein, die sogenannten Bohrkerne. Projektleiter Kay Müller und Falk Riedel, Projektingenieur für den grenzüberschreitenden Planungsraum, verschafften sich bei einem Besuch in Gersdorf (Bahretal) einen Eindruck vom Verlauf der Bohrkampagne. Der MDR begleitete sie.

In Gersdorf, südöstlich von Dresden im Erzgebirge, steht eines der Bohrgeräte. Auf den ersten Blick sieht es unscheinbar aus. Doch die Proben, die dieses Gerät an die Oberfläche befördert, sind spektakulär. Von Sand, Lehm und gebrochenem Gestein von der Erdoberfläche bis hin zu durchgehenden, steinernen Säulen in Marmor-Optik aus hunderten Metern Tiefe eröffnen sie dem Betrachter einen Blick in die Entstehungsgeschichte unseres Planeten.

Bei den Bohrungen werden Proben senkrecht und schräg aus dem Planungsraum im Erzgebirge entnommen. Sie sind eine wichtige Grundlage für die weitere Planung, erklärt Falk Riedel, einer der Bohrungsexperten aus dem Team der DB:

„Wir untersuchen das Gestein bis in eine Tiefe von 400 Metern. Aufgrund der geologischen Beschaffenheit des Erzgebirges müssen wir so tief gehen. Anhand der Erkenntnisse aus den Bohrkampagnen können wir dann später entscheiden, wie der Tunnel idealerweise verlaufen kann. Je nach Eigenschaften des Gesteins müssen unterschiedliche Bauverfahren angewendet werden“.

Alle Bohrkerne werden in einer Halle, dem Bohrkernlager in Pirna, aufgereiht und von Geolog:innen untersucht. Meterlang liegen sie, in kleinen Holzkisten verpackt, auf dem Boden. Die Bohrkerne werden untersucht, um Gutachten zur geologischen Beschaffenheit des Planungsraumes zu erstellen. „Anschließend bewahren wir sie auf, um später darauf zurückgreifen zu können, wenn die Bauarbeiten für den Tunnel losgehen“, erklärt Projektleiter Kay Müller und fügt hinzu: „Unsere Expertinnen und Experten prüfen verschiedene Volltunnelvarianten, aber auch Tunnel mit teilweise oberirdischer Streckenführung“.

Insgesamt 14 Bohrungen werden im Zeitraum zwischen November 2021 und Mai 2023 voraussichtlich durchgeführt.