Deutscher Planungsraum

Freitag, 02.10.2020

DB Netz AG und LfULG unterzeichnen Absichtserklärung zur Neubaustrecke Dresden–Prag

Am 21. September 2020 unterzeichneten Norbert Eichkorn, Präsident des LfULG, sowie Dr. Marcus Schenkel, Leiter Infrastrukturprojekte Südost der DB Netz AG, und Kay Müller, technischer Projektleiter der NBS Dresden–Prag, dazu eine Absichtserklärung.

Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) und die DB Netz AG haben sich auf die Fortführung der bereits bestehenden erfolgreichen Zusammenarbeit im Rahmen der Planung zur Neubaustrecke (NBS) Dresden–Prag verständigt. Am 21. September 2020 unterzeichneten Norbert Eichkorn, Präsident des LfULG, sowie Dr. Marcus Schenkel, Leiter Infrastrukturprojekte Südost der DB Netz AG, und Kay Müller, technischer Projektleiter der NBS Dresden–Prag, dazu eine Absichtserklärung.

Die Neubaustrecke Dresden–Prag ist ein Generationenprojekt. Die Planungs- und Bauphase werden sich am Ende über Jahrzehnte hinweg erstrecken. Umso wichtiger ist es, dass die Projektbeteiligten dauerhaft gut zusammenarbeiten und die Daten, die in den verschiedenen Planungsphasen generiert werden, digital aufbereiten, sichern und einander zur Verfügung stellen. Diese Intention bildet zusammen mit der gegenseitigen Unterstützung in der zu diesem Thema stattfindenden Öffentlichkeitsarbeit den Kern der gemeinsamen Absichtserklärung zwischen der DB Netz AG und dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG), die am 21. September 2020 im Europäischen Verbund für Territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) in Dresden unterzeichnet wurde.

Bereits einige Jahre bevor die DB Netz AG den Auftrag zur Planung für die NBS Dresden–Prag bekommen hat, begann das LfULG in Form einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Rahmen des INTERREG Programms mit dem Tschechischen Geologischen Dienst (ČGS) mit umfangreichen geologischen Untersuchungen im Bereich des möglichen Erzgebirgstunnels. Das Wissen über die Geologie in diesem Bereich ist von hoher Bedeutung für die Planung, denn die geologischen Verhältnisse im Untergrund beeinflussen beispielsweise den möglichen Tunnelverlauf und die Vortriebstechnologie (mehr zum Thema finden Sie unter dem Menüpunkt Geologie).

Im Laufe der Jahre ist bei den bisherigen Untersuchungen bereits eine enorme Fülle an Daten generiert worden. Nun geht es darum, diese Daten für die Zukunft zu sichern, um sie später z.B. in das Building Information Modeling (BIM) für das Projekt zu integrieren. Das LfULG arbeitet intensiv an der digitalen und graphischen Aufbereitung der Daten und wird diese fortlaufend der DB Netz AG zur Verfügung stellen. „Ich bin stolz, dass unsere Digitalisierungsstrategie zur Datenaufbereitung so hervorragend funktioniert und froh, dass wir daraus einen gemeinsamen Nutzen ziehen können. Unsere Unterstützung haben Sie“, zeigte sich LfULG-Präsident Norbert Eichkorn erfreut über die Früchte der Arbeit der letzten Jahre.

Die DB Netz AG wird von dieser Zusammenarbeit profitieren: „Bei einer derart langen Projektlaufzeit stehen wir in der Pflicht, die Geoinformationsdaten über Jahre hinweg zu bündeln und zu sichern. Deswegen ist die Zusammenarbeit mit dem LfULG für uns sehr wertvoll“, hob Dr. Marcus Schenkel, Leiter Infrastrukturprojekte Südost, hervor. Dieses Datenmanagement wird über Jahre hinweg gemeinsam mit dem LfULG notwendig sein, wie auch Projektleiter Kay Müller betonte: „Es wird immer neues Wissen über die Geologie entstehen, welches wir nicht nur während der Planung, sondern auch später beim Bau immer abrufen können müssen.“

Im Rahmen der Unterzeichnung übergaben Mitarbeiter des LfULG symbolisch einen Aktenordner mit der noch unveröffentlichten Schriftenreihe des LfULG „Geologische Untersuchungen an der Neubaustrecke Dresden–Prag“, die sämtliche Untersuchungen und deren Ergebnisse aus den letzten neun Jahren in einem Bericht zusammenfasst und eine wichtige Grundlage für die weitere Erkundungsplanung ist, an Dr. Marcus Schenkel und Kay Müller. Begleitet wurde die Veranstaltung neben den Unterzeichnern auch vom Abteilungsleiter Geologie im LfULG Dr. Frank Fischer und Dr. Jens Albrecht, Abteilungsleiter Mobilität im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr.

Nach der Unterzeichnung der Absichtserklärung im EVTZ (v. links n. rechts): Dr. Frank Fischer (Abteilungsleiter Geologie im LfULG), Dr. Marcus Schenkel (Leiter Infrastrukturprojekte Südost DB Netz AG), Kay Müller (Projektleiter NBS Dresden-Prag DB Netz AG) und Norbert Eichkorn (Präsident des LfULG)